Daniel Andre Czeschner Ich ging am Ufer der Donau entlang. Hier bei Günzburg hat sie bereits fast majestätische Ausmaße erreicht. Entsprungen im Schwarzwald als kleines Flüsschen wird sie durch den Zufluss der Iller bei Ulm zum ersten Mal schiffbar und bahnt sich dann ihren Weg quer durch Europa bis hinein ins schwarze Meer. Im Wasser spiegelten sich die ersten Sonnenstrahlen des immer früher einsetzenden Frühlings. Ich starrte auf die Wasseroberfläche, verfolgte den Strom des Flusses und meine Gedanken schienen wie auf einem Schiff auf der Donau entlang zu treiben. Ich hatte noch immer die Bilder vor mir: Der zertrümmerte Körper, der Schädel gespalten, in tausende Bruchstücke zerborsten, zerlegt in das wilde Durcheinander seiner Elemente. Regungslos! Atemlos! Leblos! Ich musste es tun! Dieses provozierende Lächeln voll unnahbarer Arroganz. Die Augen starr und der Blick doch absolut durchdringend. Ich hielt es nicht mehr aus! Zuerst sah ich ihn einfach nur an. Lang! Sehr lang! Dann war es auch schon geschehen, ehe mich mein Verstand hätte aufhalten können. Es war nicht richtig! Nein, es war wirklich nicht richtig! Ich hätte einfach an ihm vorbeigehen können, so wie all die anderen auch. Einfach so! „Ja, Luisa“, sagte ich mit einem unguten Gefühl im Bauch, „ganz bestimmt!“
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